Emotionen steuern nicht nur unser Verhalten, sie steuern auch unser Denken. Besonders deutlich ist die Macht der Emotionen in Konflikten. Den differenzierten Zusammenhang von Fühlen, Denken und Verhalten bei den Konfliktparteien erkennen zu können ist in Mediation und Coaching die Grundlage für treffsichere Interventionen und konstruktive Lösungen. Luc Ciompi hat mit seinem Konzept der Affektlogik dafür grundlegende Ansätze erarbeitet.
Dieser Forschungsworkshop brachte die vielfältigen und umfangreichen Ansätze Luc Ciompis mit einer systemtheoretischen Perspektive – Vertreten durch Arist von Schlippe – der Mediations- und Konflikttheorie Friedrich Glasls und dem Mediationsansatz Rudi Ballreichs ins Gespräch.
Der gesamte Workshop wurde filmisch dokumentiert und wird zudem in überarbeiteter Version als Buch erscheinen.
Teilnehmende
Prof. Dr. med. Luc Ciompi ist emeritierter Professor für Psychiatrie an der Universität Bern und war ärztlicher Direktor der Sozialpsychiatrischen Universitätsklinik Bern. Er studierte Medizin in Bern, Genf und Paris und ist ausgebildeter Psychotherapeut, Psychoanalytiker und Systemischer Familientherapeut. Ciompi ist der Begründer der Affektlogik, die er in zahlreichen Publikationen entwickelte und vielfältig erforschte.
Prof. Dr. Arist von Schlippe ist Psychologe und Psychotherapeut. Seit 2005 hat er den Lehrstuhl Führung und Dynamik von Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke inne. 2007 bis 2017 war von Schlippe akademischer Direktor des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU). Er ist Mitherausgeber der Fachzeitschrift Familiendynamik und Co-Autor des Lehrbuchs für systemische Therapie und Beratung.
Rudi Ballreich M.A. ist Organisationsberater, Mediator und Managementtrainer. Nach seiner Schauspielausbildung und einem Studium der Pädagogik arbeitete er als Lehrer und im Schulmanagement. Seit 1994 ist er als Organisations- und Konfliktberater mit den Schwerpunkten Change-Management, Strategieentwicklung, Organisationsmediation und Managementtraining international tätig.
Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Glasl ist Organisationsberater, Konfliktforscher und Mediator. Er studierte an der Universität Wien politische Wissenschaften sowie Psychologie und Philosophie. Glasl war Sekretär des österreichischen Zweigs der Friedensorganisation Service Civil International (UNESCO). Von 1967 bis 1985 war er am von Bernard Lievegoed gegründeten Institut für Organisationsentwicklung (NPI) als Unternehmensberater, aber auch als Forscher und Lehrer tätig, u.a. in Bern, Essen, Kapstadt, Tbilissi, Moskau und Utrecht. Als Mediator wirkte Glasl in Wirtschaft und Verwaltung sowie in ethnokulturellen Konflikten in u.a. Armenien, Brasilien, Georgien, Kroatien, Nord-Irland, Russland und Südafrika.